
Pferde Osteopathie
Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode, die dazu dient, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Der ganze Körper wird als Einheit gesehen. Jede Struktur im Körper steht in Wechselwirkung mit allen anderen Strukturen. So können sich Läsionen im Bereich der Knochen, Muskeln, Faszien, sowie des Nerven-, Gefäß- oder auch des Lymphsystems in einem ganz anderen Teil des Körpers als Beschwerde bemerkbar machen.
Die Osteopathie lässt sich in vier Teilbereiche aufteilen.
Diese Systeme sind miteinander verknüpft und stimulieren und beeinflussen sich gegenseitig. Deswegen ist für eine erfolgreiche osteopathische Behandlung ausschlaggebend, dass man in jedem dieser Systeme Anstöße zur Selbstregulierung gibt.
Pariatales System: Stützsystem aus Knochen, Muskeln, Gelenken, Sehnen, Bändern (untersucht die Bewegungseinschränkungen und behandelt diese)
Viszerales System: Alle Organe und Strukturen, die direkt mit den Organen verbunden sind und/oder diese an Ort und Stelle halten. Organe liegen dicht beieinander und haben viele Berührungspunkte mit anderen Strukturen. Daher ist der minimale Bewegungsradius jedes Organs von großer Bedeutung und muss unbedingt erhalten bleiben.
Craniosacrales System: Dieses umfasst den Schädel (Cranium), die Wirbelsäule und das Kreuzbein (Sacrum) mit seinen Membranen. Hier pulsiert die Gehirn- und Rückenmarkflüssigkeit in einem bestimmten Rhythmus, der als feine Bewegung am ganzen Körper spürbar ist.
Fasziales System: Untersuchung und Behandlung des Muskel-Faszien-Systems. Faszien weisen einen hohen Flüssigkeitsanteil auf und sind daher hochelastisch. In ihrer Funktion im Zusammenspiel mit der Muskulatur sorgen sie für eine Gleitfähigkeit der Muskeln. Zwischen den einzelnen Muskelschichten des Pferdes schützen die Faszien die empfindlichen Blutgefäße und Lymphen. Übrigens sind auch die Organe mittels Faszien im Pferdekörper “aufgehangen”.

Dry Needling
Nach der Methode Schachinger
Wie funktioniert diese Methode?
Durch Überlastungen, Traumata und auch Stress entstehen in der Muskulatur kleine, knotige Verhärtungen. Das sind sogenannte myofasziale Triggerpunkte. Der Körper ist nicht in der Lage, diese Verhärtungen eigenständig aufzulösen. Die betroffenen Regionen sind sowohl in ihrer Kontraktionsfähigkeit als auch in ihrer Dehnbarkeit deutlich eingeschränkt und meist sehr schmerzhaft. Ausgehend von der eigentlichen Störung ziehen Schmerzen in den Faszienbahnen zu weiteren Körperarealen und es kommt zu weitreichenden Bewegungsstörungen. Diese Triggerpunkte werden beim Dry-Needling für Pferde nach der Methode Schachinger durch exakte Tastbefundung lokalisiert und mit Hilfe einer Akupunkturnadel angesteuert und aufgelöst. Mit anschließenden Bewegungs- und Dehnübungen wird die Bewegungsstörung aufgehoben.
Die Dry Needling Methode Schachinger kann bei folgenden Problemen effizient angewandt werden:
- Problemen mit der horizontalen und lateralen Biegung im Pferdegenick
- Widersetzlichkeit gegen das Gebiss (nachdem Zahngesundheit, Kiefergelenk und andere Kopfstrukturen untersucht und als Ursache ausgeschlossen wurden)
- Verkürzte Bewegungen aus dem Schultergelenk
- Muskelbedingten Unregelmäßigkeiten in der Bewegung in Vor- und Hinterhand
- Steifheit der Rückenmuskulatur (der Rücken will nicht „schwingen“, das Pferd „trägt“ den Reiter nicht)
- Problemen in der Kruppenmuskulatur, der Muskulatur der Hintergliedmaßen, Gesäßmuskulatur (z.B. Probleme beim Angaloppieren)
- plötzliche Verhaltensänderungen, wie z. B. Buckeln, Steigen, Wegrennen, Kopfschütteln, nicht-mehr-arbeiten-wollen, beißen usw.
- unspezifische Lahmheiten (einseitig, beidseitig)
- Headshaking
Noch während der Behandlung sieht man schon innerhalb von Sekunden Veränderungen in den Muskelstrukturen und auch im Verhalten der Pferde.
Wenn das Pferd Bewegungsbeschwerden hat, kann eine Dry Needling-Behandlung die Lösung sein. Da Pferde Meister im Kompensieren sind laufen diese trotz Muskelverkrampfungen weiter, wodurch sie wiederum andere Muskeln überlasten. Auf diese Art und Weise entsteht ein Teufelskreis, aus dem weder der Reiter noch das Pferd aus eigener Kraft herausfinden.
Wichtiger Hinweis:
An dieser Stelle muss ich den Hinweis geben, dass man zwar Osteopathie und Dry Needling wunderbar und gut miteinander verbinden kann, allerdings wird beides in Kombination am selben Tag für ein Pferd "zu viel" des Guten. Wenn man die Methode Schachinger effizient nutzen möchte, genügt es nicht nur einzelne Bereiche zu behandeln. Da das Konzept des Dry Needling aber eine äußerst effektive Methode ist, Spannungen im Pferd nachhaltig aufzulösen, empfehle ich eine Osteopathische Nachbehandlung nach etwa 14 Tagen bis 4 Wochen. Dafür halte ich einen Kombipreis für euch bereit.
Das Dry Needling alleine kann allerdings manchmal auch schon der Schlüssel zum Erfolg sein.
Wir besprechen vor jedem Termin, welcher Weg für dein Pferd aktuell der Beste sein könnte und du kannst nach der Erstanamnese entscheiden, welchen Behandlungsweg wir gemeinsam gehen wollen.